Stadthallengarten / Weyrauchstraße / Wintershall: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bedeutung der Straßennamen ==
 
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Mit dem am 3. August 1832 in Neukirchen/Hessen geborenen Ernst Karl Georg Valentin von Weyrauch wurde wie bei den meisten ursprünglichen Namensgebungen ein Konservativer geehrt, der in diesem Fall sowohl in hessischen als auch in preußischen Diensten gestanden hatte.
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Weyrauch studierte in Marburg und Berlin Jura, trat 1853 in den Justizdienst in Fulda ein, wechselte 1862 zum Landratsamt in Marburg, war ab 1863 dann zunächst im kurhessischen Innenministerium, später im Ministerium für äußere Angelegenheiten tätig. Im Sinne des Außenministeriums trat er vergebens für den Anschluss Kurhessens an Preußen ein, zog sich während der Okkupation durch Preußen 1866 vorübergehend zurück, um nach dem Vollzug der Annexion Kurhessens durch Preußen in den Dienst dieses Staates einzutreten.
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Weyrauch wurde 1868 Landrat des neu errichteten Landkreises Kassel und 1881 Präsident des Konsistoriums. In dieser Stellung gelang es ihm, die drei evangelischen Kirchengemeinschaften des ehemaligen Kurfürstentums in einer Konföderation mit gemeinsamen Synoden zu vereinigen. Dem 1888 Geadelten verliehen die Universitäten Marburg und Königsberg Ehrendoktorwürden der Theologie und der Rechtswissenschaften. Von 1891 bis zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit 1899 wirkte Weyrauch als Unterstaatssekretär im preußischen Kultusministerium. An der Gründung der deutschkonservativen Partei 1876 beteiligt, gehörte er 1879 bis 1882 dem preußischen Abgeordnetenhaus und 1887-1891 dem Reichstag an. Weyrauch starb 1905. Die Weyrauchstraße war nach dem 2. Weltkrieg vorübergehend nach Franz Mehring be­nannt.
  
 
== Weblinks ==
 
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Version vom 20. Februar 2013, 21:02 Uhr

Basisdaten
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Kurzbeschreibung

Die Anlage des Stadthallengartens flankierend zur Stadthalle folgt einem geometrischen Prinzip. Der westliche Teil bildet ein halbes Achteck, die strahlenförmig einmündenden Wohnstraßen setzen diese Geometrie fort. Die Verlängerung der zentralen Achse des Stadthallengartens bildet die Weyrauchstraße, die zum Teil als Denkmalensemble geschützt ist. Der einem Schmuckkasten gleichende Park ist eine begehrte öffentliche Grünfläche, eine Ruheinsel im Vorderen Westen. In der Nachbarschaft entstanden später zwei Hochhäuser, die die Gründerzeitarchitektur des Viertels weit überragen: zum einen die Firmenzentrale der international tätigen BASF-Tochter Wintershall, zum anderen ein konventioneller Hotelbau, für den die ursprüngliche, aus Kostengründen gescheiterte, ambitionierte Planung einen elliptischen Grundriss vorgesehen hatte. WM

Geschichte

Architektur

Sehenswürdigkeiten / Besonderheiten

Bedeutung der Straßennamen

Mit dem am 3. August 1832 in Neukirchen/Hessen geborenen Ernst Karl Georg Valentin von Weyrauch wurde wie bei den meisten ursprünglichen Namensgebungen ein Konservativer geehrt, der in diesem Fall sowohl in hessischen als auch in preußischen Diensten gestanden hatte. Weyrauch studierte in Marburg und Berlin Jura, trat 1853 in den Justizdienst in Fulda ein, wechselte 1862 zum Landratsamt in Marburg, war ab 1863 dann zunächst im kurhessischen Innenministerium, später im Ministerium für äußere Angelegenheiten tätig. Im Sinne des Außenministeriums trat er vergebens für den Anschluss Kurhessens an Preußen ein, zog sich während der Okkupation durch Preußen 1866 vorübergehend zurück, um nach dem Vollzug der Annexion Kurhessens durch Preußen in den Dienst dieses Staates einzutreten. Weyrauch wurde 1868 Landrat des neu errichteten Landkreises Kassel und 1881 Präsident des Konsistoriums. In dieser Stellung gelang es ihm, die drei evangelischen Kirchengemeinschaften des ehemaligen Kurfürstentums in einer Konföderation mit gemeinsamen Synoden zu vereinigen. Dem 1888 Geadelten verliehen die Universitäten Marburg und Königsberg Ehrendoktorwürden der Theologie und der Rechtswissenschaften. Von 1891 bis zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit 1899 wirkte Weyrauch als Unterstaatssekretär im preußischen Kultusministerium. An der Gründung der deutschkonservativen Partei 1876 beteiligt, gehörte er 1879 bis 1882 dem preußischen Abgeordnetenhaus und 1887-1891 dem Reichstag an. Weyrauch starb 1905. Die Weyrauchstraße war nach dem 2. Weltkrieg vorübergehend nach Franz Mehring be­nannt.

Weblinks

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Dateien

Literatur