Samuel-Beckett-Anlage: Unterschied zwischen den Versionen

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Der spätere Nobelpreisträger für Literatur Samuel Beckett besuchte Kassel mehrmals, um seine Cousine und Geliebte Peggy Sinclair, die mit ihrer Familie im Vorderen Westen, in der Landgrafenstraße 5, wohnte, zu besuchen. Zeugnis davon gibt sein erst 1992 veröffentlichtes, bereits 1932 geschriebenes Frühwerk, der Roman “Dream of Fair to Middling Women”. Die Liebe zwischen den beiden ging in der Silvesternacht 1929/30 in Kasselzu Ende.
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Beckett wurde am 13. April 1906 in Foxrock bei Dublin geboren. Er wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf und be­suchte zunächst die streng protestantische Portora Royal School in Enniskillen (Nordirland). Dabei tat sich der mittelmäßige Schüler eher im Sport hervor. 1923 begann der 17jährige Beckett am Trinity College in Dublin sein Romanistikstudium, das er 1927 mit dem Bachelor of Arts beendete. 1931 promovierte er. Beckett wurde zu einem der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Mit En attendant Godot (1953, Warten auf Godot) und Fin de Partie (1957, Endspiel) avancierte er zum wichtigsten - und prominentesten - Vertreter des absurden Theaters.
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Beckett war mehrfach in Paris, hatte dort, wie auch in Irland, Kontake zu der litararischen Avantgarde seiner Zeit, lebte seit 1937 fast ständig in der französichen Hauptstadt (als Mitglied der Resistance floh er 1942 bis zum Ende des 2. Weltkrieges nach Südfrankreich) und schrieb auf englisch und franzöisch. Seine Werke spiegeln die Überzeugung von der  Absurdität menschlichen Daseins, sind sehr verschlüsselt und vieldeutig interpretierbar.
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Für sein umfangreiches Prosawerk, seine Dramen und Essays erhielt Beckett 1969 den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 22.12.1989. In Kassel ist vor kurzem die in Deutschland erste Samuel Beckett Gesellschaft gegründet worden.
  
 
== Weblinks ==
 
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Version vom 20. Februar 2013, 21:40 Uhr

Basisdaten
Adresse Hier steht die Adresse
Geo-Position Koordinaten

Kurzbeschreibung

1875 entstand hier vor den Toren der Stadt eine Infanteriekaserne, also noch vor der Erschließung des Vorderen Westens. Von den ehemals vier Flügeln steht noch das älteste Bauwerk an der Bodelschwinghstraße (inzwischen in eine Wohnanlage umgebaut). Der Namensgeber Samuel Beckett hat in dieser Straße in den Jahren 1928 bis 1932 mehrfach bei der Familie Sinclair gewohnt (siehe Bodenplatte im Gehweg). Nach dem 2.Weltkrieg diente das Gelände der Hessischen Bereitschaftspolizei und war für die Bürger nicht zugänglich. Um 1960 entstanden Neubauten für Büros und Sport, die in den letzten Jahren saniert wurden, ebenso Werkstätten und Garagen mit Tankstelle, die inzwischen abgerissen sind. Nach der Verlagerung der Bereitschaftspolizei vor ca. 20 Jahren konnte das Gelände zwischen Breitscheid- und Friedrich-Ebert-Straße, Bodelschwingh- und Gabelsbergstraße städtebaulich neu konzipiert werden. Seit 2006 entwickelt sich hier ein gemischt genutztes urbanes Stadtquartier mit einem neuen Verbrauchermarkt. HM/RB

Geschichte

Architektur

Am nördlichen Rand der Anlage entstehen winkelförmige höhengestaffelte Geschossbauten (Wohnungen, Büros), die sowohl von den unterschiedlichen Höhenlagen der Breitscheidstraße als auch von dem niedrigen Niveau des Geländes erschlossen werden. Südlich davon enstanden fünf freistehende mehrgeschossige Wohnhäuser. In der Mitte der Anlage befindet sich ein kleiner Quartierspark und die sanierte Sporthalle. Eine Treppenanlage in der Nord-Ost-Ecke verbindet das Quartier mit der Breitscheidstraße. HM/RB

Sehenswürdigkeiten / Besonderheiten

Bedeutung des Namens

Der spätere Nobelpreisträger für Literatur Samuel Beckett besuchte Kassel mehrmals, um seine Cousine und Geliebte Peggy Sinclair, die mit ihrer Familie im Vorderen Westen, in der Landgrafenstraße 5, wohnte, zu besuchen. Zeugnis davon gibt sein erst 1992 veröffentlichtes, bereits 1932 geschriebenes Frühwerk, der Roman “Dream of Fair to Middling Women”. Die Liebe zwischen den beiden ging in der Silvesternacht 1929/30 in Kasselzu Ende. Beckett wurde am 13. April 1906 in Foxrock bei Dublin geboren. Er wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf und be­suchte zunächst die streng protestantische Portora Royal School in Enniskillen (Nordirland). Dabei tat sich der mittelmäßige Schüler eher im Sport hervor. 1923 begann der 17jährige Beckett am Trinity College in Dublin sein Romanistikstudium, das er 1927 mit dem Bachelor of Arts beendete. 1931 promovierte er. Beckett wurde zu einem der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Mit En attendant Godot (1953, Warten auf Godot) und Fin de Partie (1957, Endspiel) avancierte er zum wichtigsten - und prominentesten - Vertreter des absurden Theaters. Beckett war mehrfach in Paris, hatte dort, wie auch in Irland, Kontake zu der litararischen Avantgarde seiner Zeit, lebte seit 1937 fast ständig in der französichen Hauptstadt (als Mitglied der Resistance floh er 1942 bis zum Ende des 2. Weltkrieges nach Südfrankreich) und schrieb auf englisch und franzöisch. Seine Werke spiegeln die Überzeugung von der Absurdität menschlichen Daseins, sind sehr verschlüsselt und vieldeutig interpretierbar. Für sein umfangreiches Prosawerk, seine Dramen und Essays erhielt Beckett 1969 den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 22.12.1989. In Kassel ist vor kurzem die in Deutschland erste Samuel Beckett Gesellschaft gegründet worden.

Weblinks

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Dateien

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Literatur